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Winterzeit – Aufatmen für Langschläfer

Am 30. Oktober werden die Uhren eine Stunde zurückgestellt. Obwohl die Winterzeit als Normalzeit gilt und der Großteil der Bevölkerung sie begrüßt, haben vier von zehn Deutschen Probleme mit der Umstellung. Wir bekommen zwar eine Stunde Schlaf geschenkt, im Gegenzug wird es abends allerdings auch eine Stunde früher dunkel. Gerade Menschen, die in der kalten Jahreshälfte vermehrt unter Verstimmungen oder Depressionen leiden, empfinden dies als zusätzliche Belastung.

Eine widerlegte Theorie stört unseren Schlafrhythmus

In Folge der Ölkrise beschloss die Europäische Gemeinschaft 1977 die Einführung der Sommerzeit. Durch die zusätzliche Stunde Tageslicht sollte Strom gespart werden – diese Theorie gilt heute allerdings als widerlegt. Obwohl im Sommer abends tatsächlich weniger häufig das Licht eingeschaltet wird, hebt das vermehrte Heizen in Herbst und Frühling, vor allem in den frühen Morgenstunden, die Energieersparnis wieder auf. Studien belegen darüber hinaus auch jedes Jahr, dass drei Viertel der Bevölkerung für eine Abschaffung der Sommerzeit sind. Es bedarf allerdings einer Einigung aller 28 EU-Staaten, um einen solchen Beschluss durchzusetzen, daher werden wir uns wohl bis auf Weiteres mit ihr arrangieren müssen.

In der Regel dauert es ein bis zwei Tage, um sich an den Winterrhythmus zu gewöhnen. Gerade bei Babys, Kleinkindern, älteren Menschen oder denjenigen, die unter Schlafstörungen oder chronischen Erkrankungen leiden, kann mitunter die innere Uhr völlig aus dem Takt geraten. Symptome, die in Folge dessen auftreten können, sind unter anderem Dauermüdigkeit, Gereiztheit, Konzentrationsschwäche und Bluthochdruck. Um dem Körper die Umstellung zu erleichtern, ist es daher ratsam, ihn langsam auf die Winterzeit vorzubereiten. Im Grunde genügt dazu eine Woche oder weniger. Gehen Sie jeden Tag zehn Minuten später ins Bett und versuchen Sie, morgens dafür etwas länger liegen zu bleiben. Neben dem veränderten Schlafrhythmus bereitet auch der vorgezogene Sonnenuntergang vielen Menschen Probleme. Ab Sonntag wird es zwar auch früher hell, davon bekommt der Otto-Normal-Schläfer jedoch nichts mit. Damit fehlt den meisten eine Stunde Tageslicht bzw. vor allem Sonnenlicht. Während das Schlafhormon Melatonin dadurch vermehrt ausgeschüttet wird, drosselt der Körper gleichzeitig die Serotoninproduktion – zusammengefasst bedeutet das, wir sind tendenziell öfter müde und schlecht gelaunt. Dagegen hilft vor allem Bewegung. Auch Sport hat eine anregende Wirkung auf den Serotoninspiegel und trägt damit zu unserer guten Stimmung bei. Durch das Ankurbeln des Kreislaufs verfallen wir darüber hinaus nicht in eine Winterlethargie. Wer sich außerdem möglichst viel an der frischen Luft aufhält, schafft sich damit die besten Voraussetzungen, um die Zeitumstellung munter zu überstehen und schnell in einen neuen Schlafrhythmus zu finden.

Entspannt einschlafen – vertrauen Sie Ihrer inneren Uhr

Wer morgens ausgeruht aufwacht, schafft sich damit die besten Voraussetzungen für einen produktiven und erfolgreichen Tag. Für viele ist das Einschlafen selber jedoch ein allabendlicher Kampf. Sie schauen immer wieder gestresst auf die Uhr, rechnen aus, wie viele Stunden sie jetzt überhaupt noch schlafen können und malen sich Horrorszenarien aus, wie müde sie wohl im Morgenmeeting dasitzen werden. Um stressfrei in den Schlaf zu finden und morgens voller Elan in den Tag starten zu können, haben wir einige Tipps und Kniffe zusammengestellt, die Ihnen das Einschlafen erleichtern sollen.

Wellness für die Sinne

Nur wer entspannt ist, kann auch ruhig schlafen. Innerer Unruhe und Stress können Sie am besten mit Entspannungsbädern oder Aromaölen entgegenwirken. In vielen Badezusätzen sind einschlaffördernde Substanzen enthalten und die Wärme des Wassers wirkt sich zusätzlich beruhigend auf den Organismus aus. Ähnliche Inhaltsstoffe finden Sie auch in geeigneten Duftölen. Diese werden über einer Kerze erwärmt und verströmen einen entspannenden und beruhigenden Duft. Lassen Sie sich am besten in Ihrer Apotheke oder im Fachhandel beraten.

Positiv denken und einfach loslassen

Unser hektischer Alltag lässt uns manchmal bis zum Abend einfach nicht los. Zum Runterkommen lohnt sich das Erlernen einfacher Entspannungstechniken. Dafür gibt es die unterschiedlichsten Ansätze, unter anderem auch autogenes Training. Geführt durch einen Coach oder eine CD erlernen Sie hier Methoden, mit denen Sie Ihren Körper Partie für Partie entspannen können. Wenden Sie sich sonst an einen Präventologen oder Ihre Krankenkasse, fast alle bieten solche oder vergleichbare Kurse an. Bei niedrigeren Stressleveln hilft es auch häufig schon, sich vor dem Einschlafen positive Gedanken zu machen. Sei es die Visualisierung einer Waldlichtung, des Meeres oder auch eines schlafenden Babys. Egal welches dieser Verfahren Sie wählen, unterstützend kann Musik bei allen Varianten wahre Wunder wirken. Spezielle Entspannungsmusik finden Sie in jedem Musikfachhandel.

Menschen sind Gewohnheitstiere

Schaffen Sie sich allabendliche Rituale, um Ihren Körper auf die Einleitung der Ruhephase vorzubereiten. Auch hier gibt es die unterschiedlichsten Möglichkeiten. Dem einen hilft ein Abendspaziergang um den Block oder andere Formen der Bewegung, während einige lieber zu ihrem Tagebuch greifen oder noch etwas lesen. Auch so etwas Banales wie Zähneputzen kann ritualisiert werden. Finden Sie für sich selbst heraus, welches Ritual Ihnen hilft. Gleiches gilt auch für den Morgen. Versuchen Sie, immer zu ähnlichen Uhrzeiten aufzustehen. Ihr Körper gewöhnt sich schnell daran und Ihre innere Uhr weiß, wann Zeit zum Aufstehen ist. Darüber hinaus können Sie viel Zeit sparen und unangenehme Hektik vermeiden, wenn Sie beispielsweise Ihre Kleidung schon abends zurechtlegen oder das Frühstück, soweit es geht, vorbereiten. Apropos Gewohnheitstiere: Auch Schafe zählen kann ein geeignetes Einschlafritual sein. Dabei ist eigentlich unwichtig, was Sie zählen, sondern die Monotonie der gleichförmigen Wiederholung von Bewegungen vor Ihrem inneren Auge ist der Schlüssel. Sie können also genauso gut Rehe, Kühe, Autos oder Wellen auf dem Meer zählen.

Betthupferl, na klar! Aber nicht auf dem Kopfkissen

Schon Oma sagte: „Wenn du nicht schlafen kannst, trink ein Glas heiße Milch mit Honig, das entspannt“ – und damit hat sie Recht. Ähnliche Wirkung hat auch eine Tasse Kräutertee. Besonders geeignet sind Hopfen, Melisse und Baldrianwurzel. Auch in Bier ist Hopfen enthalten. Ein Gläschen kühles Blondes oder ein kleiner Wein können die Nachtruhe ebenso fördern wie Tee und Milch. Vorsicht allerdings: Übermäßiger Alkoholkonsum wirkt sich negativ auf die Schlafqualität aus. Sie sollten auch niemals mit vollem Magen ins Bett gehen. Wenn der Körper mit der Verdauung beschäftig ist, kommen Sie nachts nicht zur Ruhe. Ihre letzte Mahlzeit sollten Sie drei Stunden vor dem zu Bett gehen einnehmen, um ruhig durchschlafen zu können. Vermeiden Sie generell essen und trinken im Bett – das gilt nicht für die obligatorische Flasche Wasser auf dem Nachttisch, zu der Sie natürlich greifen können, falls Sie nachts aufwachen und Durst haben. Ihr Körper soll lernen, das Bett einzig und allein mit der Tätigkeit Schlaf in Verbindung zu bringen und nicht mit z.B. Arbeit oder Essen.

Wichtig ist vor allem, sich nicht verrückt machen zu lassen und selbst unter Druck zu setzen. Gehen Sie erst zu Bett, wenn Sie müde sind und nicht, wenn der Blick auf die Uhr Ihnen sagt, dass Sie in acht Stunden aufstehen müssen. Ihr Körper holt sich den Schlaf, den er braucht und zeigt über Müdigkeit sein Schlafbedürfnis an. Vertrauen Sie Ihrer inneren Uhr, Ihr Organismus wird es Ihnen danken.